Mario Pfeifers künstlerische Praxis findet ihren Ausdruck in filmischen Arbeiten und Videoinstallationen, anhand derer er repräsentationale Systeme sowie sozio-politische Hintergründe aus einer Vielzahl von Kulturkreisen beleuchtet. Seine Werke knüpfen hierbei an konkrete gesellschaftliche Fragestellungen an, deren weiterführende Kontexte er durch eingehende Recherchen vor Ort erschließt und dokumentiert. Eine besondere Rolle kommt zugleich den musikalischen und akustischen Dimensionen seiner Arbeiten zu, die sich häufig in einer engen Verbindung zu deren inhaltlichen und visuellen Aspekten bewegen.
#blacktivist
Mario Pfeifers 2015 realisierte Videoarbeit #blacktivist besteht aus zwei miteinander verknüpften Teilen, die sich mit gegenwärtigen Formen von Gewalt sowie deren medialer Repräsentation und gesellschaftlicher Legitimation beschäftigen. Der erste Part ist dabei als Musikvideo für den Song „Blacktivist“ der aus Brooklyn stammenden Rap-Gruppe Flatbush ZOMBIES angelegt. Anhand dokumentarischer Aufnahmen aus den Körperkameras von Polizeibeamten sowie Found Footage-Materialien und 3D-Animationen entwirft das Video eine vielschichtige Zeitgeistanalyse, welche unter anderem die rassistisch motivierten Polizeiübergriffe in den USA wie auch die populärkulturelle Stilisierung von Gewalt und den international stattfindenden „Global War On Terrorism“ in den Mittelpunkt rückt. Neben fortführenden Interviews mit den Musikern von Flatbush ZOMBIES zu den Beweggründen ihres Rapstücks umfasst der zweite Teil zugleich eine Kurzdokumentation über einen Workshop der US-amerikanischen Organisation Defense Distributed, die 2013 das erste Modell einer auf 3D-Druck basierenden Pistole im Internet veröffentlichte. Aufgrund ihrer leichten Reproduzierbarkeit ermöglichen es solche „Wiki Weapons“ seitdem einer breiten Öffentlichkeit, auf legalem Weg in den Besitz einer unregistrierten Waffe zu gelangen.