Superflex ist ein 1993 gegründetes Kollektiv, welches sich aus den dänischen Künstlern Jacob Fenger (* 1968), Rasmus Nielsen (* 1969) und Bjørnstjerne Reuter Christiansen (* 1969) zusammensetzt. Sie hinterfragen in ihren Arbeiten sowohl herrschende Machtsysteme wie auch Prozesse der Globalisierung und das Potenzial künstlerischer Praxen innerhalb unterschiedlicher sozialer Bereiche. Durch provokative politische Initiativen hat die Gruppe in der Vergangenheit bereits internationale Aufmerksamkeit erregt. So rief sie beispielsweise 2017 eine Kampagne für die Aufnahme Palästinas in den „Eurovision Song Contest“ ins Leben oder entwickelte in Zusammenarbeit mit brasilianischen Bauern einen Energy Drink namens „Guaraná Power“. 2017 präsentierten die Künstler ein voll funktionsfähiges medizinisches Equipment in einer Ausstellung, welches anschließend an ein Krankenhaus in der Stadt Salamiyah im Westen Syriens versandt wurde. Bei einem Verkauf der Arbeit erhält der Sammler als entsprechenden Gegenwert ein Foto von diesem Post-Readymade in der ursprünglichen Ausstellung.
Flooded McDonald's
Flooded McDonald’s (2009) zeigt ein Setting, das Ähnlichkeit mit einem postapokalyptischen Szenario aufweist, welches die Menschen erst kürzlich verlassen haben. Um diese Szenerie zu filmen, hat Superflex ein lebensgroßes Modell eines McDonald-Restaurants aus den 1980er Jahren nachgebaut. Dieses wurde in einem Glaskasten in einem Swimmingpool in Bangkok platziert und durch das Glas hindurch gefilmt, während es mit Wasser volllief. Der wirklichkeitsgetreue Charakter der Installation, der durch die Geräusche innerhalb des Restaurants noch verstärkt wird, entfaltet ein beinahe ironisches Moment, während anhand der umherschwimmenden Ronald McDonald-Figur und den Hamburgerschachteln zugleich eine dezidierte Kritik formuliert wird. Sie sind die paradigmatischen Sinnbilder von einer ertrinkenden Homogenität, von einer untergehenden Globalisierung und Kapitalanhäufung und verweisen überdies auf die fatalen Folgen des Klimawandels.